Dienstag, 25. August 2015

Der SENSUS FIDEI und die vom kirchlichen Glauben abweichenden Meinungen der Gläubigen

 
Der Dissens (Anm.: d. h. der Zustand der Uneinigkeit von kirchlichem Lehramt und der Meinung des Gläubigen) zieht ferner zuweilen eine soziologische Argumentation heran, nach der die Meinung einer großen Zahl von Christen direkter und angemessener Ausdruck des „übernatürlichen Glaubenssinns“ wäre.

Tatsächlich können die Meinungen der Gläubigen nicht schlicht und einfach mit dem „sensus fidei“ gleichgesetzt werden.[31]

[Der] „sensus fidei“ [schließt] seiner Natur nach die tiefe Übereinstimmung von Geist und Herz mit der Kirche, das „sentire cum Ecclesia“, ein.





Das heißt:

Der SENSUS FIDEI erschließt sich nur dem gläubigen Katholiken, der die gesamte Lehre der Kirche bejaht - selbst wenn er sie nicht in allen Einzelheiten kennt - und der nach bestem Wissen und Gewissen nach dieser Lehre, die er als wahr erkannt hat, lebt.

Christen, die in "Wirklichkeiten" leben, die dem Willen Gottes und den Weisungen der Kirche nicht entsprechen (z. B. Menschen, die eine Glaubenswahrheit bestreiten; oder sich vom Glauben entfernt haben; denen der Glaube gleichgültig ist; auch wiederverheiratete Geschiedene), können ihre "Lebenswirklichkeiten", die im Grunde Lebenslügen sind, nicht mit einem SENSUS FIDEI, einem übernatürlichen Glaubenssinn, der ihnen eigen wäre, rechtfertigen. Man erkennt schnell, wie absurd eine solche Rechtfertigung ist.

Kongregation für die Glaubenslehre
"Donum veritatis" bei stjosef.at

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